Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!

Bevor sich die Ortsbeiratsmitglieder am Mittwochabend dem Schiersteiner Wein widmen und gemeinsam mit „ihren“ Bürgerinnen und Bürgern auf das bevorstehende Weihnachtsfest anstoßen konnten, mussten sie noch einmal richtig hart arbeiten!

Hart deshalb, weil auf der Tagesordnung der Entwurf der neuen Straßenreinigungssystematik stand. Ein Thema, das in den letzten Tagen in fast allen Wiesbadener Ortsbeiräten zu längeren Diskussionen geführt hatte. So auch in Schierstein! Was verständlich ist, wenn zum Beispiel Straßen und Bürgersteige, die bislang von den Anwohnern selbst gereinigt werden konnten (Reinigungsklasse C), sich in der neuen Satzung in der Reinigungsklasse A 2 wiederfinden, wo Straßen und Bürgersteige zweimal in der Woche von den Entsorgungsbetrieben gereinigt werden.

Die Ortskenntnisse der Ortsbeiratsmitglieder deckten so manche „Ungereimtheit“ in der neuen Vorlage auf. Viele Fragen konnten auch von den anwesenden Vertretern der Entsorgungsbetriebe nicht zufriedenstellend beantwortet werden. Und so waren sich alle Fraktionen, nach einstündiger Aussprache, einig: „Was wir selbst nicht verstehen, können wir unseren Bürgern nicht vermitteln!“

SchaeferSo segnete der Ortsbeirat die Vorlage nicht ab, nahm lediglich von dem umfangreichen Entwurf Kenntnis. Das Signal an das zuständige Dezernat aus Schierstein: Ja zu einer Neuordnung der Straßenreinigungssystematik! Nein zu unangemessenen und teilweise falschen Zuordnungen mehrerer Straßen in die verschiedenen Reinigungsklassen!

Einig war sich das Stadtteilgremium auch bei der Zustimmung zu dem von Ortsvorsteher Urban Egert eingebrachten Dringlichkeitsantrag zur Bebauung des Osthafens! Urban Egert: „Ich befürchte, dass bei der Stadt aktuell großzügiger und wuchtiger geplant wird, als unser Osthafen vertragen kann!“ An die Adresse des Magistrats ging deshalb die Aufforderung, Ortsbeirat und Bürger rechtzeitig ins Boot zu holen. Egert: „Wir wollen nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden!“

CDUseiteKeine Zustimmung fand der Antrag der CDU-Fraktion, in der Freudenbergstraße / Ecke Hermann-Löns-Straße sowie in der Schönaustraße / Ecke Wilhelm-Busch-Straße verkehrsberuhigende Maßnahmen zu installieren. Begründet wurde der Antrag mit dem Hinweis, dass die Autos zu schnell unterwegs seien und es älteren Menschen und Menschen mit Behinderung kaum möglich sei, die Straßen zu überqueren. Ablehnung deshalb, weil die Mehrheit des Ortsbeirates diese Gefahr nicht sieht. Insbesondere deshalb, weil bei vom Ordnungsamt durchgeführten Geschwindigkeitsmessungen keine signifikanten Geschwindigkeitsüberschreitungen festgestellt wurden.

Volles Verständnis zeigte der Ortsbeirat für die im Rahmen der Bürgerfragestunde vorgetragene Beschwerde über die Bushaltestelle Wupperstraße/Oderstraße. Fakt ist, dass hier zu viele Buslinien ihre Endhaltestelle haben und täglich rund 250 Busse an- und abfahren. Zeitweise reicht die Aufstellfläche nicht aus, sodass Busse auf der Straße, unmittelbar vor dem Hause Wupperstraße 13 bei laufendem Motor in Wartestellung anhalten. Ein Fall für die Arbeitsgruppe „Verkehr“, die sich mit den betroffenen Bürgern und ESWE beraten wollen.

Maria_ZanderKommen wir zu den schönen Geschehnissen des Abends: Maria Zander, die im Jahre 1969 ihre Lizenz als Übungsleiterin für Kinderturnen erwarb, und seit dieser Zeit nie die Liebe zum Turnen und zu ihren Turnkindern verloren hat. Über 30 Jahre leitete Maria Zander bei der Turngemeinde Schierstein die Abteilung Kinderturnen und steht dem Verein noch heute mit Rat und Tat zur Seite. Das gestern vom Ortsbeirat verliehene Schiersteiner Gerichtssiegel ist eine weitere Auszeichnung für ihre ehrenamtliche Arbeit! Herzlichen Glückwunsch!

Martin_LutzGlückwunsch auch Herrn Prof. Martin Lutz, den der Ortsbeirat ebenfalls mit dem Gerichtssiegel auszeichnete. Der weit über die Grenzen Wiesbadens hinaus bekannte Kirchenmusiker ist seit 1972 Kantor an der Schiersteiner Christophoruskirche, leitet die Schiersteiner Kantorei sowie das Kammerorchester Bach-Ensemble. In der Laudatio stellte der Ortsvorsteher heraus, dass sich Martin Lutz trotz seiner akademischen Kompetenz und seines künstlerischen Anspruchs auch nicht „zu fein“ ist, Kindergottesdienste und Krippenspiele musikalisch zu gestalten und überall Hand anlegt, wo es nötig ist.

ScharkFür eine großzügige Geldspende zum Wohle Schiersteins bedankte sich der Ortsbeirat bei Egbert Schark, Geschäftsführer und einer von vier Mitbegründern des Beratungsunternehmens d-fine GmbH. Urban Egert: „Ihre Spende kam für uns sehr überraschend, wir freuen uns und sagen ganz herzlichen Dank!“

Bleibt zu berichten, dass Ortsvorsteher Urban Egert in seinem Schlusswort die angenehme Atmosphäre im Ortsbeirat lobte, sich für die gute Betreuung durch den Leiter der Ortsverwaltung, Joachim Schmelzer, bei dessen Vertreterin Linda Seel sowie bei Sabine Gauer-Röhrich, der guten Seele der Ortsverwaltung Schierstein, bedankte.

Dankesworte auch Richtung Verschönerungsverein und Ortsring für den weihnachtlichen Schmuck in Schierstein sowie an alle Bürgerinnen und Bürger, die ehrenamtlich in und für Schierstein tätig sind.

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