Keine Überraschung im Schiersteiner Ortsbeirat!

Die Schiersteiner sind gelegentlich für eine Überraschung gut, doch eine solche blieb bei der konstituierenden  Sitzung des Schiersteiner Ortsbeirates am Mittwochabend im Schiersteiner Rathaus aus! Der Sozialdemokrat Urban Egert wurde in seinem Amt als Ortsvorsteher einstimmig bestätigt und  Walter Richters von den Grünen darf ihn – aufgrund des deutlichen Votums von 12 Ja-Stimmen und einer Enthaltung  –  auch zukünftig als stellvertretender Vorsitzender vertreten.

Der Fraktionssprecher der CDU Wilhelm Vogel war es, der nach Aufruf des Tagesordnungspunktes „Wahl des Ortsvorstehers“ Urban Egert zur Wiederwahl vorgeschlagen hatte.  Ein ehrenhafter und lobenswerter Vorgang,  zumal die  CDU  – obwohl zweitstärkste Fraktion im Schiersteiner Ortsbeirat – keine Chance hatte,  den Stellvertreter zu stellen. Dafür war die Zusammenarbeit zwischen Rot-Grün in den letzten Jahren zu harmonisch.

Einstimmig verlief die Wahl der Verwaltungsbediensteten Joachim Schmelzer und Sabine Röhrich-Gauer zu  den beiden hauptamtlichen Schriftführern des Ortsbeirates, ebenso die Wiederwahl von Walter Richters als Stadtteiljugendbeauftragter.

Im Verlauf der Auftaktsitzung betonten Urban Egert, Walter Richters und Wilhelm Vogel ausdrücklich, dass ihnen sehr an einer harmonischen und sachorientierten Zusammenarbeit im Ortsbeirat gelegen ist. Große Hoffnungen setzt das Schiersteiner Stadtteilgremium auf ihre drei Stadtverordneten Dieter Horschler (SPD), Eberhard Seidensticker (CDU) und Richard Abt (BLW). Urban Egert: „Ihre Unterstützung im Wiesbadener Stadtparlament brauchen wir, damit unsere Anliegen und Beschlüsse Gehör finden und realisiert werden!“

Zum Abschluss der ersten Sitzung,  an der die „Urlauber“ Toni Schardt (SPD) und Thomas Mahler (Grüne) nicht teilnehmen konnten, gab es dann doch noch eine Überraschung: Eberhard Seidensticker, will sich fest auf seine Tätigkeit als   Stadtverordneter konzentrieren und wird deshalb in den nächsten Tagen sein Ortsbeiratsmandat niederlegen.

Gilt nachzutragen, dass der neue Ortsbeirat nicht „nur gewählt“, sondern auch einige Beschlüsse auf den Weg gebracht hat.  So wird der Magistrat in einem einstimmig gefassten Beschluss nochmals eindringlich gebeten, möglichst keine Grün- und Spielflächen der Joseph-von-Eichendorff-Schule zu verkaufen! „Wenn überhaupt“, so die einstimmige Aussage des Ortsbeirates, „ könne man mit dem Ortsbeirat lediglich über eine Fläche entlang der Schönaustraße verhandeln!“

Aus dem Bürgerhaushalt wurden dem Heimatmuseum (Alarmanlage), dem Jan-Niemöller-Haus  (Sonnenschutz), der Erich-Kästner-Schule (Schulungsboot) und dem städtischen Grünflächenamt (Neue Beschilderung des Weinlehrpfades) Zuschüsse bewilligt.

Für die Sanierung des desolaten Mauerwerks am „Grunselsbörnchen“ wollte der Ortsbeirat keine Mittel locker machen, weil dies absolut Sache der Stadt sei. Eine Entscheidung, die man eigentlich bedauern muss.  Die erforderlichen 980.00 Euro wären für die Instandsetzung eines Schiersteiner Wahrzeichens sehr gut angelegt gewesen! Bleibt nunmehr die Hoffnung, dass das zuständige Fachamt der Stadt Wiesbaden doch noch zeitnah „einen Tausender“ in ihrem Budget findet, damit unser Grunselsbörnchen nicht ganz zerfällt!

Der Ortsbeirat trifft sich vor der Sommerpause noch zweimal, nämlich am 25. Mai  und am
22. Juni.  Bis zur nächsten Zusammenkunft haben die Fraktionen auch ihre Vertreter für die Arbeitsgruppen Jugend, Hafen und Verkehr benannt.

Hans-Jürgen Pflugradt (dritter von links) nach über 30 Jahren erstmals als Zuhörer im Rathaus.

Hans-Jürgen Pflugradt (dritter von links) nach über 30 Jahren erstmals als Zuhörer bei einer Sitzung "seines" Ortsbeirates.

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