Interessant: Entwicklungsstudie „Schulen im Ortskern“ wurde im Ortsbeirat vorgestellt!

Nach den olympischen Rekorden in London sorgte der Schiersteiner Ortsbeirat am Mittwochabend für gleich zwei Bestleistungen. Zum einen dauerte die Sitzung des Stadtteilgremiums 3 Stunden und 40 Minuten, zum anderen war es eine Sitzung, bei der jede Menge interessante Informationen „über den Tisch kamen“ und mit der Entwicklungsstudie „Schulen im Ortskern von Schierstein“  ein zukunftsorientierter Denkanstoß gegeben wurde!

Bevor Stadtplaner Peter Kaufmann seine Entwicklungsstudie präsentierte, erklärte die für die Wiesbadener Schulen zuständige Stadträtin Rose-Lore Scholz ausdrücklich, dass  die Studie eine reine Arbeit des Stadtplanungsamtes sei und keine Detailvorgaben der Schulverwaltung eingeflossen seien.  „Mit dieser Studie“, so die Stadträtin, „haben wir eine Grundlage für alle weiteren Überlegungen und Planungen für die Hafen- und Erich-Kästner-Schule. Nicht mehr und nicht weniger!“

In der Entwicklungsstudie legt  Stadtplaner Kaufmann dar, dass auf dem Gelände der Erich-Kästner-Schule ausreichend Platz für den Neubau der Hafenschule vorhanden ist und auf dem Gelände der Hafenschule ein Zentrum für Vereine und Kultur (Stadtteilhof) entstehen sowie neuer Wohnraum für Senioren geschaffen werden könnte. Und dies ohne eine massive Überbauung wie sie bei der Erweiterung der Hafenschule notwendig werden würde.

Grafische Zusammenfassung der Studie (Eine von verschiedenen Varianten)


Quelle: Stadtplanungsamt

Durch den "Stadtteilhof" mit dem Haus der Vereine könnte auf die Nutzung des Fritz-Brüderlein-Hauses verzichtet werden

Für die neue Schiersteiner Rheinbrücke ist das Planfeststellungsverfahren auf beiden Seiten des Rheins, sprich in Hessen und Rheinland-Pfalz abgeschlossen. „Wir haben

Teil der Präsentation neue Brücke

Baurecht und können loslegen“, berichtete der Vertreter von Hessen Mobil – Straßen- und Verkehrsmanagement –  Hans-Martin Theis.  Seinen Ausführungen war zu entnehmen, dass der  Startschuss für den Brückenneubau Mitte nächsten Jahres fallen wird. Im ersten Bauabschnitt wird stromabwärts des jetzigen Bauwerks bis 2015 die erste Brücke gebaut.  Danach wird man sich von der im Jahre 1962 in Betrieb genommenen „alten Brücke“ verabschieden und mit dem Bau der zweiten Brücke beginnen. „Wenn alles planmäßig läuft“, so Projektleiter Theis, „dann haben wir es 2019 geschafft!“

Offen bleibt die Frage, ob während der Bauzeit die Freizeiteinrichtungen auf der Rettbergsaue fußläufig zu erreichen sind.  Der jetzige Treppenabgang von der Brücke zur Aue steht ab 2013 bis 2019 definitiv nicht zur Verfügung, da dieser und auch die Wegeverbindung zu den beiden Freizeiteinrichtungen im Baustellenbereich liegen.  Der Chef der Freizeiteinrichtungen auf der Rettbersaue, Jörg Höhler von Mattiaqua, schätzt die Kosten für einen provisorischen Treppenabgang außerhalb der Baustelle auf rund 120.000 Euro. Der Ortsbeirat will diese Möglichkeiten vom Magistrat geprüft haben. Bleibt abzuwarten, ob die Stadt eine solche stolze Summe ausgeben will, zumal man die „Freizeitinsel“ mit dem Fährschiff „Tamara“ bequem von Biebrich und Schierstein aus erreichen kann. Von dieser Möglichkeit machen bereits heute 70 Prozent der Inselbesucher Gebrauch!

Nicht glücklich ist der Ortsbeirat, dass man seinen Forderungen auf Ausweisung zusätzlicher öffentlicher Parkplätze im Bebauungsplan „Wohnquartier Rheingaupalais“  nicht nachgekommen ist.  Die Befürchtung des Ortsbeirates: Der Parkdruck im Bereich Kleinaustraße wird enorm sein und zu großen Problemen führen!  Und da hat der Ortsbeirat sicherlich recht. Selbst wenn alle Mieter die Tiefgarage des Wohnquartiers nutzen sollten, werden Besucher sowie Zweit- und Drittfahrzeuge der Mieter die Kleinaustraße zuparken!  Nach dem jetzigen Planungsstand wird das Wohnqaurtier in zwei Jahren bezugsfertig.

Geht es nach den Vorstellungen des Ortsbeirates, dann soll der Angelsportverein zwar auf die Bismarksaue umsiedeln, aber nicht neben das Wasser- und Schifffahrtsamt, sondern auf das ehemalige Gelände des Fertigbetonwerkes. Das Cemex-Gelände ist erschlossen und der Fahrverkehr über die Bismarksaue würde vermieden, so die Gründe für die Überlegungen des Ortsbeirates.

Dass sich der Nettomarkt in der Otto-Reutter-Straße im nächsten Jahr um rund 60 Quadratmeter vergrößern will, um mehr Produkte anbieten und präsentieren zu können, wird vom Ortsbeirat sehr positiv gesehen, weil durch diese Maßnahme die Nahversorgung durch Netto für weitere 15 Jahre sichergestellt wird.

Bald an der A 66 ?

Zwei Ortsbeiratsmitglieder konnten sich nicht durchringen, dem Antrag der SPD-Fraktion zuzustimmen, mit dem der Magistrat gebeten wird sich dafür einzusetzen, dass auf der A 66 im Bereich Schierstein aus Gründen des Lärmschutzes in den Nachtstunden Tempo 80 eingeführt wird und die Einhaltung der angeordneten Geschwindigkeits-begrenzungen (100/80 km/h) durch die Aufstellung von mindestens einer Blitzsäule kontinuierlich überwacht wird.

Ein Antrag den man nur begrüßen kann, denn der Verkehrslärm in Schierstein nimmt immer weiter zu. Wenn man schon nicht beim Flug- und Bahnverkehr regulierend eingreifen kann, dann sollte man es  beim Straßenverkehrslärm tun, denn dieser wird unmittelbar von uns allen verursacht. Und durch die Reduzierung der Fahrgeschwindigkeit kann ein wahrnehmbarer Rückgang des Geräuschpegels erreicht werden.

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