Im Fritz-Brüderlein-Haus entstehen Klassenräume für die Hafenschule

In Sachen Hafenschule haben Magistrat und Stadtverordnetenversammlung die Weichen gestellt. Dank der steigenden Schülerzahlen wird die Schule ab dem kommenden Schuljahr 2014/2015 dauerhaft dreizügig, sodass die Standortuntersuchung zur Erweiterung der Schule  forciert bearbeitet wird. Dabei ist zu klären, ob der notwendige Neubau am jetzigen Standort oder auf dem Gelände der Erich-Kästner-Schule erfolgen soll.

Fritz-Brüderlein-Haus an der Saarstraße

Fritz-Brüderlein-Haus an der Saarstraße

Da bis zur Fertigstellung des Neubaus noch eine ganze Weile vergehen wird, musste nun relativ schnell eine vernünftige Lösung für die Schaffung neuer  Schulräume gefunden werden. Das Ergebnis lag jetzt am Mittwochabend auf dem Tisch des Ortsbeirates!

Für insgesamt 320.000 Euro wird das Fritz-Brüderlein-Haus an der Saarstraße im ersten Stock so umgebaut, dass dort drei Klassen der Hafenschule unterrichtet werden können. Darüber hinaus werden  Räume für die Betreuung, Lehrer und Büro  geschaffen.  Für den notwendigen zweiten Fluchtweg sorgt eine Fluchttreppe, die im Freien an das Gebäude angebaut wird. Des Weiteren werden die Toiletten sowie der Schulhof saniert.

Die Mitglieder des Ortsbeirates waren sich einig, dass die Ausgliederung von drei Schulklassen zwar keine optimale Lösung darstellt,  eine Alternative jedoch nicht zur Auswahl steht. Und so stimmten alle Ortsbeiratsmitglieder für die Magistratsvorlage.

Einstimmigkeit auch bei sämtlichen Anträgen des Abends:

Auf Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen wurde  der Magistrat gebeten, den ruhenden Verkehr vor dem Parkplatz  „Alnatura, Schlaudt und Getränkemarkt“ in der Alten Schmelze so zu ordnen, dass die Verkehrsteilnehmer beim Verlassen des Parkplatzes besser in den fließenden Verkehr einsehen können.

Ein lang gehegter Wunsch des Ortsbeirates ist die Verbesserung der Busanbindung  der oberen Freudenbergstraße. Ein Anliegen, das  im Nahverkehrsplan der Landeshauptstadt Wiesbaden auf fruchtbaren Boden fällt. Stellt dieser im Kapitel „Mängelanalyse“ doch fest, dass im Bereich der Freudenbergstraße ein Erschließungsdefizit besteht.  Ein Defizit, das auf Antrag des Ortsbeirates zum nächsten Fahrplanwechsel beseitigt werden soll, zumal im städtischen Doppelhaushalt 2014/2015 erstmalig Mittel zur Verbesserung des ÖPNV veranschlagt sind.

Aus Sicherheitsgründen will der Ortsbeirat vom Magistrat geprüft haben, ob es den Einsatzfahrzeugen von Feuerwehr und Rettungsdiensten zu jeder Tages- und  Nachtzeit möglich ist, Notfallpunkte in der Kurt-Tucholsy-Straße ohne Verzögerungen anzufahren. Die SPD reichte  den Antrag ein,  weil sich  Anwohner über die Missstände beklagten und eine Neuordnung des ruhenden Verkehrs anregten. Im Rahmen der Behandlung des Antrages wurde angemerkt , dass auch die Gassen  in „Alt-Schierstein“ sehr oft durch nicht ordnungsgemäß abgestellte Fahrzeuge versperrt seien und die Feuerwehr wieder einmal eine Kontrollfahrt durchführen sollte.

Der Antrag der CDU für eine bessere Beleuchtung des Verbindungsweges zwischen der Freudenberg- und Otto-Reutter Straße im Bereich der Auferstehungsgemeinde wurde ebenso befürwortet wie die Bereitstellung von insgesamt 6.500 Euro aus den Finanzmittel des Ortsbeirates. Darunter der Zuschuss in Höhe von 4.000 Euro für die Sommerausstellung auf der Kunstmole und die Übernahme der Materialkosten zur Sanierung des Bolzplatzes an der Freudenbergstraße in Höhe von 1.500 Euro.

Bleibt wichtig zu berichten, dass im Rahmen der Fragestunde rund zwanzig Bürgerinnen und Bürger gekommen waren, um ihren Unmut über die „Graffiti“- Schmierereien an den Hauswänden in Schierstein zum Ausdruck zu bringen (siehe plusPunktSchierstein vom 25. Januar).  Der Unmut wurde nicht nur vom Ortsbeirat geteilt, sondern auch vom anwesenden Leiter des 5. Polizeireviers Norbert Pfaff, der zur Freude aller Sitzungsteilnehmer darüber berichten konnte, dass am 12. Februar  zwei nicht in Schierstein wohnende Personen ermittelt werden konnten, die mutmaßlich für das Geschmiere  in Schierstein strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden können. Im Hinblick auf die noch nicht abgeschlossenen Ermittlungen und Recherchen konnte der Revierleiter auf Einzelheiten nicht näher eingehen. Norbert Pfaff: „Schierstein war bis zum Dezember kein Schwerpunkt für derartige Sachbeschädigungen, dann waren die Sprayer gleich fünfmal unterwegs und haben sich mit insgesamt 150 Einzelgraffitis strafbar gemacht!“

Die Ausführungen des örtlichen Polizeichefs  und  der Ermittlungserfolg  zeigen, dass die Verfolgung von  Straftaten bei der Polizei in den richtigen Händen liegt,  aufmerksame Bürgerinnen und Bürger jedoch hilfreiche und zum Erfolg führende Hinweise geben können.

Kommentar:

Über die steigenden Schülerzahlen an unserer Schiersteiner Grundschule kann man sich in der Tat freuen. Auch darüber, dass für den Unterricht vernünftige Klassenräume im Fritz-Brüderlein-Haus geschaffen werden und am jetzigen Standort keine weiteren Container aufgestellt werden müssen. Kritisieren kann man allerdings, dass der Magistrat viel zu spät mit der Planung für den Neubau der Hafenschule begonnen hat und das nunmehr entstehende „Provisorium“ Kosten von mehr als 300.000 Euro verschlingen wird.

Hoffen wir, dass diese hohe Investition auch mit dazu beitragen kann, dass sich der Wunsch des Schiersteiner Ortsbeirates erfüllt und das Fritz-Brüderlein-Haus nach dem Auszug der Hafenschüler von den Schiersteiner Vereinen und Verbänden genutzt werden kann.

Hans Groth

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