CDU will unbedingt den „Karl-Steinheimer-Platz“

In ihrem Kommunalwahlprogramm greift die Schiersteiner CDU erneut das Thema Benennung einer Straße oder eines Platzes nach Karl Steinheimer auf und formuliert wie folgt:

„Wir haben nie verstanden, warum Bündnis 90/die Grünen im Ortsbeirat mit einer solchen Leidenschaft verhindert hat, dass ein kleiner Platz nach Karl Steinheimer benannt werden darf. Viele von uns Schiersteiner Bürgern singen unser „Schiersteiner Lied“ wenn es den Abschluss vieler offiziellen Veranstaltungen bildet oder einfach in geselliger Runde in Gaststätten oder am Weinstand. Sicherlich hat Karl Steinheimer als junger Mensch gefehlt (Diebstahl von Motoren aus dem Werksgelände seiner Firma). Diesen Fehler, hat er in der damaligen Zeit letztlich mit seinem Leben bezahlen müssen.  Wenn dieses, zugestandener Maßen, Fehlverhalten eines jungen Menschen absolutes Kriterium sein sollte, ist davon auszugehen, dass viele Straßen und Plätze in Deutschland umbenannt werden müssten.  Wir möchten diesen Platz und wir verzeihen Karl Steinheimer seine Jugendsünden nach nunmehr 75 Jahren endgültig.“

plusPunktSchierstein merkt an, dass die Aussage, Herr Steinheimer „hätte diesen Fehler in der damaligen Zeit letztlich mit seinem Leben bezahlen müssen“ schlichtweg falsch ist. Herr Steinheimer ist als Soldat im 2. Weltkrieg gefallen.

plusPunktSchierstein kommentiert:

Jetzt war so richtig fettes Gras über den Beschluss des Ortsbeirates vom 12.09.2006 und die nicht makellose Lebensgeschichte des Textgebers unseres „Schiersteiner Liedes“ gewachsen, da greift die örtliche CDU das Thema in ihrem Wahlprogramm wieder auf.

Selbst wenn man die strafrechtliche Verfehlung des Textgebers heute in die Kategorie „verjährt“ einordnen würde – was man durchaus tun kann – dann muss man sich aber mit der Frage beschäftigen, ob 30 Zeilen Text für eine Benennung einer Straße oder eines Platz ausreichend genug sind!

Würden wir diese Leistung zum Maßstab nehmen, dann müssten wir zunächst an die Schiersteiner Bürger denken, die in den letzten Jahrzehnten für und über unser Schierstein umfangreich geschrieben und gedichtet haben! Hier denke ich beispielgebend an Menschen wie Albert Weber, Heinrich Paff oder an Robert Schäfer, der uns heute noch mit seinem geschichtlichen Wissen versorgt!

Und bitte schön: Was ist mit Menschen wie Dr. Hans-Joachim Noeske, der als langjähriger Vorsitzender unseres Verkehrsvereins viel für unseren Heimatort geleistet hat oder Franz Peterzelka, dem wir die Wiederansiedlung der Störche zu verdanken haben!

Es ist für den Texter unseres in der Tat sehr schönen Schiersteiner Liedes doch allerhöchste Anerkennung, dass wir in Schierstein fast jede heimatverbundene Veranstaltung mit dem aus seiner Feder stammenden Zeilen beschließen.

Hans Groth

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