Kommunalwahl rückt näher

Elf Wochen vor der Kommunalwahl will plusPunkt Schierstein einen ersten Blick auf die Kandidatinnen und Kandidaten werfen, die sich am 27. März um einen Sitz im Schiersteiner Ortsbeirat bewerben.

Ganz egal für welche Partei die Kandidatinnen und Kandidaten ins Rennen gehen, wenn sie bei ihrem Tun und Handeln immer das Gemeinwohl im Auge haben und sachlich im Schiersteiner Rathaus arbeiten, dann gilt diesen Bewerberinnen und Bewerbern schon heute ein herzliches Dankeschön!

Wir brauchen engagierte Frauen und Männer, die sich dauerhaft für Schierstein einsetzen und nicht nur dann „auf der Matte“ stehen, wenn eigene Wünsche realisiert werden sollen!

Der Vorsitzende des Verkehrsvereins Eberhard Seidensticker will auch Ortsvorsteher werden!

Die Schiersteiner CDU geht mit insgesamt 13 Kandidaten an den Start. Dem Spitzenkandidaten Eberhard Seidensticker, der dem Schiersteiner Verkehrsverein vorsteht und dort mit seiner Mannschaft gute Arbeit leistet, folgen Wilhelm Vogel, Waltraud Grosser, Udo Gensicke, Stephanie Rich, Volker Dietz, Georg Krauß, Freda Börgers, Gisela Neudeck, Emre Altinok, Ursula Carl, Simon Iolin und Elisa Klose-Wronski.

Bleibt zu hoffen, dass es nach der Wahl bei den Schiersteiner Christdemokraten nicht zu ähnlichen Turbulenzen kommt, wie nach der Kommunalwahl 2006! Da nahmen gewählte Ortsbeiratsmitglieder ihr Mandat plötzlich nicht an, legten das Mandat nieder und die CDU-Fraktion im Schiersteiner Rathaus setzte sich ganz anders zusammen als vom Wähler gewollt! Das schmeckte selbst eingefleischten CDU- Mitgliedern nicht!

Durch seine Mitarbeit im Türkischen Jugend und Kulturbund in Biebrich bis zum November letzten Jahres geriet Emre Altinok (Platz 10) in die Schlagzeilen der Wiesbadener Tagespresse. plusPunktSchierstein hat Emre Altinok drei Fragen gestellt, die er schriftlich beantwortet hat.

plusPunktSchierstein:
Herr Altinok, schön dass Sie sich für die politische Arbeit interessieren und am 27. März für den Schiersteiner Ortsbeirat kandidieren. Was sind die Gründe für Ihre Kandidatur?

Emre Altinok:
„Herr Groth, Sie kennen mich seit fast 2 Jahrzehnten als Fußballspieler bei den
08ern. Seit frühester Jugend bin ich in Schierstein verwurzelt. In Wiesbaden geboren, hier aufgewachsen. Schierstein ist meine Heimat und ich möchte mithelfen, dass Menschen mit Migrationshintergrund sich schneller und besser einleben, an Sitten und Gebräuche gewöhnen, die Hintergründe besser verstehen, Wie könnte man das besser als unseren Migranten zu sagen: Siehe mich an, ich habe auch einen
Migrationshintergrund aber werde deshalb nicht vor die Tür gestellt. Ich hoffe sehr ich kann Ängste abbauen helfen und gegenseitiges Verstehen fördern.“

plusPunktSchierstein:
Im Ortsbeirat geht es ja nicht um die große Politik. Wo setzen Sie die Schwerpunkte Ihrer Arbeit?

Emre Altinok:
„Integrationsarbeit wird letztlich ja nicht in der großen Politik gemacht sondern im persönlichen Gespräch und Miteinander vor Ort. Sie wissen selbst aus eigener Erfahrung, dass es in den Sportmannschaften mit der Integration und dem Miteinander trotz verschiedenster Kulturen die wenigsten Probleme gibt.
Darüber hinaus ist der Hafen und sein Umfeld das Gebiet in das ich mich
am meisten einbringen möchte. Die Promenaden, der Hans-Römer-Platz, die
Kunstmohle, der Hafenrundweg, alles Begegnungsstätten in denen
unaufdringlich Begegnung untereinander und Gewöhnung aneinander
stattfinden kann. Deshalb bin ich auch so ein Verfechter einer Bebauung
im Osthafenbereich die diese Möglichkeiten erweitert und nicht verbaut.“

plusPunktSchierstein:
Der Wiesbadener Kurier hat in den letzten Wochen sehr oft über den Türkischen Jugend- und Kulturbund in Biebrich berichtet und unter anderem erklärt, Sie, Herr Altinok, sollen in einem Interview erklärt haben, dass es für Sie kein Widerspruch sei, in der Türkei Sympathisant der ultranationalistischen Partei MHP zu sein, und in Wiesbaden Mitglied der CDU. Wir können uns nicht vorstellen, dass Sie diese Aussage gemacht haben. Was sagen Sie dazu?

Emre Altinok:
„Ich auch nicht! In meinen noch jugendlichen Jahren bin ich bisher überhaupt nur ein einziges mal, vom Wiesbadener Tagblatt, um ein Interview gebeten worden. Den Inhalt kann jeder nachlesen. Sie werden dort kein diesbezügliches Wort von mir finden. Wie will man sich gegen Falschaussagen oder Falschinterpretierungen wehren? Deshalb noch einmal zur Klarstellung: Ich war und bin zu keiner Zeit Mitglied der Grauen Wölfe gewesen, so es denn Ansatzpunkte für Sympathie überhaupt gegeben
hat, hatten die durch die Recherchen des Wiesbadener Kurier öffentlich gemachten Vorgänge der letzten Wochen zur abschließenden Klarheit geführt.  Ich lehne jede Form von Ultranationalismus, Rechtsextremismus und wie auch immer geartete Gewalt gegen Andersdenkende ab. Ich betone dies hier nochmals und habe dies in vielen Gesprächen auch zum Ausdruck gebracht. Angetrieben von dem Wunsch Jugendlichen mit Migrationshintergrund die Integration zu erleichtern hatte ich mich dem Türkischen Jugend und Kulturbund angeschlossen und musste feststellen, dass ich bei meiner Freude helfen zu können, das ein oder andere an politischen
Hintergründen des Vereins wirklich nicht ausreichend genug beachtet hatte.
Deshalb habe ich die Reißleine gezogen und den Verein im November 2010
verlassen. Zur Ausländerbeiratswahl hatten die SPD Mitglieder Gülden Sahin und
Umran Tatarca wie auch ich auf der Liste des Vereins kandidiert und in den Beirat gewählt worden. Wir haben gemeinsam den Beschluss gefasst, die Liste des Vereins zu
verlassen und unser Mandat als unabhängige Vertreter auszuüben und sind
auch so verfahren.“

Walter Richters will wieder in den Ortsbeirat!

Die  Grünen haben ihre Kandidaten für die Ortsbeiratswahl am 27. März benannt. Auf Platz eins kandidiert Walter Richters. Ihm folgen Thomas Mahler, Axel Wolf, Peter Budler und Petra Fabri-Richters.

Dass Walter Richters, der stellvertretende Vorsitzende des Ortsbeirates Schierstein, wieder für den Ortsbeirat Schierstein kandidiert, muss man begrüßen, denn er hat sein Mandat im Ortsbeirat mit  Leidenschaft ausgeübt.

Seiner Partei, Bündnis 90/Die Grünen, hingegen kann man für die letzten fünf Jahre Kommunalpolitik in Wiesbaden kein gutes Zeugnis ausstellen.  Wie politische Interessierte wissen, sind die Grünen in Wiesbaden total zerstritten und demzufolge folgte einer Fehlleistung die nächste!

Und der Wiedereinstieg von Rita Thies als Dezernentin im September 2006  unter der zwischenzeitlich geplatzten Jamaika-Koalition aus CDU, GRÜNEN und FDP war eine äußerst „traurige Nummer“, denn nur ein Jahr zuvor hatte die CDU/FDP-Mehrheit Frau Thies mit Schimpf und Schande aus dem Magistrat gejagt!  Ein paar Monate später ließ sie sich dann wieder in die Stadtregierung wählen! Wo sind nur die hohen moralischen Ansprüche der „Grünen“ geblieben?

Bündnis 90/Die Grünen hat bei der Kommunalwahl 2006 12,1 % der gültigen Stimmen für sich gewinnen können. Ein sehr gutes Ergebnis. Ihre Leistung in den letzten fünf Jahren wurde den Erwartungen ihrer Wähler nicht gerecht!

Die Zeit ist reif, den „ewigen Sonnenblumenkindern“ im März die gelbe Karte zu zeigen!

SPD mit vielen neuen Gesichtern

Zwei „alte Fuhrleute“ stehen nicht mehr auf der Kandidatenliste der SPD für die  Ortsbeiratswahl am 27. März: Dieter Horschler, der den Ortsbeirat bis zum 10. Juni letzten Jahres über 25 Jahre hinweg souverän führte sowie Hans-Jürgen Pflugradt, der dem Schiersteiner Ortsbeirat 30 Jahre (!!) angehörte und davon 25 Jahre lang der Sprecher der SPD-Fraktion war.

„Dies war uns langfristig bekannt“, berichtet der Vorsitzende der Schiersteiner SPD und Schiersteins neuer Ortsvorsteher Urban Egert. „Und so konnten wir uns schon ganz früh Gedanken machen, wer auf der Liste der Sozialdemokraten für den Ortsbeirat kandidieren soll.“

Urban Egert ist von seinem Team überzeugt, insbesondere auch deshalb, weil die Kandidatinnen und Kandidaten überzeugte Schiersteiner sind und sich nicht nur politisch engagieren, sondern auch in den Schiersteiner Vereinen, zum Beispiel bei der TG Schierstein, bei den Nullachtern, im Heimatmuseum, bei den Naturfreunden und beim Gesangverein Eintracht, wertvolle Arbeit leisten.

Dem Spitzenkandidaten Urban Egert folgen auf den weiteren Plätzen Gitta Paufler, Anton Schardt, Volker Birck, Jens Groth, Dieter Bender, Jochen Schipper, Mustafa Karapinar, Hartmut Rohde, Petra Holzbrecher, Christos Nakos, Wolfgang Lohn, Janina Straub und Georgios Chatzivassiliou.

Hintere Reihe von links Dieter Bender, Hartmut Rohde, Christos Nakos, Janina Straub,  Mustafa Karapinar,  Wolfgang Lohn,  Georgios Chatzivassiliou und Jens Groth.
Vorne von links: Anton Schardt,  Gitta Paufler, Urban Egert, Volker Birck,  Jochen Schipper und  Petra Holzbrecher.

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