Eine harmonische Ortsbeiratssitzung war am Dienstagabend vorprogrammiert! Das Stadtteilgremium tagte in Räumlichkeiten der evangelischen Auferstehungsgemeinde in der Heinrich-Zille-Straße und wurde von Pfarrer Roland Falk äußerst freundlich begrüßt! „Schön, dass sich der Ortsbeirat wieder einmal in „Ober-Schierstein“ zusammengefunden hat“, belobigte der Hausherr die Ortswahl mit der Anspielung, dass auch jenseits der Bahnlinie Schiersteiner Leben pulsiert!
Kein Widerspruch des Ortsbeirates, doch mit einem reinen „Schierstein-Nord-Thema“ konnte der Ortsbeirat in seiner Septembersitzung nicht aufwarten, im Rahmen der Bürgerfragestunde allerdings einige Anregungen den nördlichen Teil Schiersteins betreffend entgegennehmen.
Klare Worte des Ortsvorstehers Urban Egert gleich zu Beginn der Tagesordnung. Sie zielten Richtung Eberhard Seidensticker, dem Vorsitzenden des Verschönerungsvereins. Hatte dieser nach dem diesjährigen Fest öffentlich angedeutet, dass der Verschönerungsverein zukünftig auf das Ausrichten des Hafenfestes verzichten will.
Egert: „Bevor man als Vorsitzender eine solche Äußerung in die Welt setzt, muss man zunächst Gespräche mit den Menschen im Ort geführt haben, die dem Veranstalter möglicherweise bei der Bewältigung von bestehenden Schwierigkeiten helfen können! Und zwar mit dem Ortsring, dem Ortsbeirat und natürlich auch mit der Stadt!“
Egert wies in seinen Ausführungen darauf hin, dass das Hafenfest nicht nur bei den Schiersteinern einen sehr hohen Stellenwert geniest und verspricht, dass sich der Ortsbeirat mit Nachdruck für den Fortbestand des Traditionsfestes einsetzen wird! Und mit seiner Prognose, dass die Schiersteiner im nächsten Jahr das 65. Hafenfest feiern werden, liegt er bestimmt nicht verkehrt!
Diplom-Ingenieurin Elisabeth Jreisat war gekommen, um den Ortsbeirat eingehend über das Konzept der Trinkwasserversorgung durch Hessenwasser zu informieren. Hauptsächlich auch um aufzuzeigen, mit welchen Auswirkungen die Verlegung der Trinkwasserverbundleitung von Mainz, unter dem Rhein hindurch ins Wasserwerk Schierstein verbunden ist.
Schnell behandelt waren die eingereichten Anträge der Fraktionen. Einstimmig auf den Weg gebracht die Anregungen der Grünen, die Sinnhaftigkeit der „Park+Ride-Parkplätze“ in der Kleinaustraße zu überprüfen, einen Sachstand zum Bebauungsplan „Osthafen“ anzufordern sowie prüfen zu lassen, ob für die unmittelbar an den chemischen Betrieben von Schierstein lebenden Anwohnerinnen und Anwohner Gefahren bestehen können. Auch der Antrag der SPD-Fraktion, die schadhafte Teerdecke des Wisperweges umgehend auszubessern, fand die Zustimmung des Gremiums.
Die Beratung über die zwei Anträge der CDU wurde in die nächste Sitzung verschoben. Zunächst will man das nächste Woche auf dem Kerbeplatz beginnende siebentägige Oktoberfest „über sich ergehen lassen“ und erst dann beim Magistrat vorstellig werden hinsichtlich der zukünftigen Nutzung des Kerbeplatzes.
Mit dem zweiten Antrag der Christdemokraten, der „Gestank und Staub aus Budenheim ausmacht“, konnte der Ortsbeirat nichts anfangen. Selbst der antragstellenden Fraktion fehlte der Durchblick, was gewiss daran gelegen haben muss, dass ihr erkrankter Fraktionssprecher und Antragsformulierer Wilhelm Vogel nicht an Bord war.
Geradezu begeistert ist der Ortsbeirat über die Planung des Tiefbauamtes, im Kreuzungsbereich der Stiel-, Freudenberg- und Vogesenstraße einen „Mini-Verkehrskreisel“ zu installieren. Thomas Mahler und Anton Schardt, Mitglieder der Arbeitsgruppe Verkehr: „Wir bekommen im Kreuzungsbereich gleich vier mit Zebrastreifen ausgestattete Fußgängerüberwege und die Fahrgeschwindigkeit auf der Freudenbergstraße Richtung Bahnübergang wird gebremst!“ Einstimmig deshalb der Beschluss, die Planung zeitnah zu realisieren!
Obwohl in wenigen Tagen das letzte Quartal des Jahres anbricht, ist die Stadtteilschatulle des Ortsbeirates mit 42.000 Euro noch reichlich gefüllt. Die meisten Euros will der Ortsbeirat für die Neugestaltung des Hans-Römer-Platzes zurücklegen. Doch zwei Kleinigkeiten gönnte man sich dann doch aktuell: Etliche Holzbänke im Ort sind in die Jahre gekommen und sollen durch neue ersetzt werden. Des Weiteren zeigte sich der Ortsbeirat als Kenner und Gönner der Kunstszene und bewilligte 2.000 Euro für den Ankauf der auf der Kunstmole ausgestellten und vom Wiesbadener Bildhauer Roland Meyer-Petzold geschaffenen Sandsteinskulptur „Schierstein“. Wo das Kunstwerk aufgestellt wird, ist noch offen. Vielleicht haben die Leser von plusPunktSchierstein ja eine gute Idee!
Weitere Informationen zur Verlegung der Trinkwasserverbundleitung
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