Dieter Horschler: Man muss loslassen können!

Wie wir berichtet haben, wurde Dieter Horschler vom Schiersteiner Ortsbeirat mit dem Gerichtssiegel geehrt! Wir sprachen mit dem ehemaligen Schiersteiner Ortsvorsteher.

plusPunkt Schierstein:
Herr Horschler,  Sie waren 25 Jahre Ortsvorsteher von Schierstein und haben dieses Amt immer mit großer Leidenschaft, äußerst sachlich  und erfolgreich ausgeübt. Im Sommer letzten Jahres haben Sie das Amt in jüngere Hände übergeben. Vermissen Sie das Amt?

Dieter Horschler:
Ja! Aber wenn man einen guten Nachfolger hat, wie das Urban Egert ist, dann muss man nach so langen Jahren auch mal loslassen können.

plusPunkt Schierstein:
Sie werden der Kommunalpolitik ja nicht verloren gehen. Sie stehen bei der anstehenden Kommunalwahl auf Platz 19 der SPD-Liste für das Stadtparlament.  Was waren Ihre Beweggründe, sich erneut um einen Sitz im Wiesbadener Stadtparlament zu bewerben?

Dieter Horschler:
Als dienstältester Stadtverordneter möchte ich meine Erfahrung weiterhin in die Stadtpolitik einbringen und mich auch künftig für die Interessen meiner Mitbürger und für etwas mehr Gerechtigkeit in der Politik einsetzen!

plusPunkt Schierstein:
Man sagt,  das politische Handeln in unserer Stadt hätte sich verändert – negativ verändert. Können Sie dies als langjähriger Kenner der politischen Szene im Wiesbadener Rathaus bestätigen?

Dieter Horschler:
Ja, das trifft zu!Das Stadtparlament hat stetig  an Einfluss eingebüßt. Die Verantwortung für die Politik in unserer Stadt ist immer mehr von den gewählten Vertretern, also von den Stadtverordneten, auf die Aufsichtsräte der städtischen GmbHs übergegangen.  Und wohin das führt, zeigt unter anderen das Beispiel „städtische Klinken“ (HSK), wo am Patienten vorbei in den letzten vier Jahren knapp 14 Millionen Euro für Gutachten ausgegeben wurden, ohne dass wir hiervon Kenntnis erhielten.

plusPunkt Schierstein:
Was wird sich nach der Kommunalwahl im März ändern, wenn Ihre Partei größeren Einfluss auf die Stadtpolitik nehmen kann?

Dieter Horschler:
Wir werden der schleichenden Privatisierung kommunaler Aufgaben und der Verlagerung der Verantwortung in Beteiligungsgesellschaften Einhalt gebieten. Unsere Politik mehr an den Bedürfnissen unserer Wähler ausrichten. Für Schierstein bedeutet dies, dass ich mich unter anderem für mehr Lärmschutz, bessere Verkehrsbedingungen und den weiteren Ausbau unseres attraktiven Naherholungsraumes einsetzen werde.

plusPunkt Schierstein:
Herzlichen Dank für ihre ehrenamtliche politische Arbeit, für die Ehrung durch den Ortsbeirat und natürlich vielen Dank für das Gespräch.

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