„Die Menschen gehen vor“ – Wiesbadener Umweltdezernent widerspricht Minister Posch

Stadtrat Arno Goßmann

„Wir sind der Meinung, dass in Sachen Fluglärm sehr wohl noch etwas geht – und zwar im Sinne der von der Flugroutenänderung betroffenen Menschen in Wiesbaden und Umgebung.“ Mit diesen Worten reagiert der Wiesbadener Umweltdezernent Arno Goßmann (SPD) auf die Aussagen des hessischen Verkehrsministers Dieter Posch, Verbesserungen beim Fluglärm seien nicht möglich.

 „Nach ersten Gesprächen mit der Deutschen Flugsicherung sowie vielen Experten aus diesem Bereich sehe ich Chancen, zu einer Verbesserung der Situation über Wiesbaden zu kommen. Jetzt schon konkret auf jegliche Lärmminderung zu verzichten, wie uns dies der hessische Verkehrsminister nahe legt, halte ich für falsch“, so Goßmann. Es stelle sich zum Beispiel nicht nur die Frage der Route, sondern auch die Notwendigkeit eines sehr frühen Niedrigfluges ankommender Flugzeuge, der derzeit von der DFS vorgesehen sei.

Der neue Wiesbadener Umweltdezernent kündigt an, sich mit dem hessischen Verkehrsminister treffen zu wollen, um die Haltung der Stadt Wiesbaden zu diesen und anderen all diese Fragen in „Ruhe und Sachlichkeit“ zu besprechen. Dazu gehörten auch die unterschiedlichen Auffassungen von Stadt und Land beim Thema Umweltzone. „Die Stickoxidbelastung in der Innenstadt ist hoch, daher hat das Stadtparlament seinen Maßnahmenkatalog mit sehr großer Mehrheit beschlossen. Wenn dies vom Land nicht akzeptiert wird, werden wir darüber sprechen müssen, welche Vorschläge das Verkehrsministerium zur Luftverbesserung in Wiesbaden hat“, sagt Goßmann.

 plusPunktSchierstein meint:

Die Aktivitäten des neuen Umweltdezernenten sind zu begrüßen, weil sie uns einen Schimmer der Hoffnung lassen, dass der Fluglärm in unserer Stadt noch im Rahmen des Erträglichen bleibt.

Über die Flugrouten selbst sind längst die Würfel gefallen und Veränderungen hinsichtlich Lärmminderung können nur noch bei dem für die Flugroutenführung allein entscheidenden Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung „erbettelt“ werden!

Wiesbaden ist gut beraten, das Thema „Flugrouten“ abzuhaken und sich darauf zu konzentrieren, die Flugsicherung davon zu überzeugen, dass die Flugzeuge unsere Stadt in einer angemessenen Flughöhe und nicht im Niedrigflug überfliegen.

Gelingt dies, kämen wir Wiesbadener mit einem blauen Auge davon!

Und aus Dankbarkeit erinnern wir uns dann bei unserem nächsten Landeanflug auf Rhein-Main voller Mitgefühl  den in Flörsheim, Wicker und Rüsselsheim lebenden Fluglärmgeplagten und stoßen mit einem „coolen Drink“ aus der Bordküche auf das Sankt-Florian-Prinzip an!

Hans Groth
Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.