Ortsbeirat war fleißig! Gute und weniger wichtige Anträge!

Was will man von einem Mittwochabend mehr verlangen? Die Deutsche Fußball-Nationalmannschaft gewinnt ihr Spiel gegen Brasilien,  Schierstein 08  ihr zweites Punktspiel der laufenden Saison gegen Grün-Weiß Wiesbaden und der Schiersteiner Ortsbeirat bringt in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause zwölf Anträge auf den Weg!

Bei den Fußballern: Kein Platzverweis, lediglich zwei Gelbe Karten und im Ortsbeirat zu 90 Prozent Friede, Freude, Einstimmigkeit!

Auf fruchtbaren Boden fiel die Idee der Freien Wähler, für die Spielplätze ehrenamtliche Paten zu finden, die sich um die Spielplätze kümmern sollen. Ebenso die Forderung von Bündnis 90, eine einheitlich Regelung bei der Zuordnung der Postleitzahlen im Bereich der Äppelallee zu treffen. Hier führen die auf Schiersteiner „Hohheitsgebiet“ liegenden Anwesen Äppelallee 110 bis 116 die Biebricher Postleitzahl 65203.

Die „Nette Toilette“ wurde per Antragt von der CDU-Fraktion ins Spiel gebracht. Soll heißen: Der Magistrat wird gebeten, zunächst vorrangig im Schiersteiner Hafenumfeld Gaststätten zu suchen und zu finden, die ihre Toiletten gegen einen von der Stadt zu zahlenden Obolus der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen.

Alle Stimmen für den CDU-Antrag, der die Installation einer Schutzvorrichtung zwischen der Fahrbahn der Kleinaustraße und dem Zugang  zum Spielplatz in der Söhnlein-Anlage fordert.  Der Schutz, in welcher Form auch immer, soll verhindern, dass Spielplatzkinder nicht direkt auf die Fahrbahn laufen oder dorthin mit ihrem Fahrrädchen rollen können

Dass die Unterseite der Autobahnbrücke über das Grorother Bachtal saniert werden muss, wird bei einem Spaziergang durch die Unterführung sichtbar,  und so gab es auch keine Diskussionen über den SPD-Antrag auf Ausbesserung des Betons.

Verabschiedet wurde ebenso der Auftrag von Bündnis 90 und SPD an das Amt für Wirtschaftsförderung, mit TEGUT, REWE und EDEKA Gespräche zu führen, ob eventuell im Zentrum von Schierstein oder/und in der Zehntenhofsiedlung „Tante-Emma-Läden“ eingerichtet werden können.

Hier stand einmal die stets stinkende Knochenhütte

In einem gemeinsamen Antrag von SPD, Bündenis 90 und Freie Wähler wird der Magistrat ersucht dafür zu sorgen, dass schnellstmöglich der neue Bebauungsplan für das Gelände der ehemaligen „Knochenmühle“ und für den Osthafen vorgelegt wird. Vorab erwartet der Ortsbeirat in der nächsten, spätestens übernächsten Sitzung eine Information über den Stand der Dinge.

Genaues weiß man nicht,  doch die kürzlich in einer Wiesbadener Tageszeitung vom Verkehrsverein gemachte Aussage, das Hafenfest-Feuerwerk dürfe aus naturschutzrechtlichen Gründen zukünftig nicht mehr von der Bismarksaue abgeschossen werden, hat den Ortsbeirat hellhörig gemacht! Nun will man vom Magistrat wissen, ob diese Information zutrifft.  Der Ortsbeirat steht zum Feuerwerk und auch zur „Feuerwerk-Abschussbasis“ auf der Bismarksaue! Einmal im Jahr 20 Minuten Feuerwerk, das dürfte der Tierwelt auf der Bismarksaue gewiss keinen Schaden zufügen.

Fahrbahnschwelle für die Einhaltung von Tempo 30

„Nur“ neun Mitglieder des Ortsbeirates konnten sich für den Antrag der CDU-Fraktion erwärmen, die Fahrbahnschweller in Schierstein-Nord einheitlich auf das „notwendigste Maß in Höhe und Steigungswinkel“ zurückzubauen. Die beiden „Grünen“ sprachen gegen den Antrag, ein SPD-Mann und der Vertreter der Freien Wähler enthielten sich der Stimme.

Die Amtszeit des für Schierstein, Dotzheim und Frauenstein zuständigen Schiedsmannes Hartmut Bernd läuft im April 2012 ab. Er machte seine Aufgabe in der Vergangenheit offensichtlich gut und wurde demgemäß einstimmig zur Wiederwahl vorgeschlagen. Die Wahl selbst erfolgt in den kommenden Monaten in der Stadtverordnetenversammlung.

Ja und dann kam erneut das Thema „ESWE-Brunnen“ am Hans-Römer-Platz zur Sprache. Die CDU-Fraktion legte einen Antrag vor, mit dem der Magistrat angehalten werden sollte zu prüfen, wer für den entstandenen Schaden in der Brunnenkammer des Brunnes verantwortlich zeichnet und  möglicherweise  in Regress genommen werden kann. Ein Antrag, der nach längerer und zwischen Ortsvorsteher Urban Egert (SPD) und Wilhelm Vogel (CDU) recht scharf geführter Diskussion, noch nicht einmal die Zustimmung aller Mitglieder der CDU-Fraktion fand.  Neben Wilhelm Vogel, dem Urheber des Antrages, hob lediglich nur noch ein weiteres Fraktionsmitglied der CDU bei der Frage nach der Zustimmung zum Antrag die Hand. Der Antrag war nach dieser klaren Abstimmung vom Tisch, der Ortsbeirat will die gewiss äußerst ärgerliche Angelegenheit durch Gespräche mit den betroffenen Ämtern klären! Über die Verlegung des Brunnens selbst wurde nicht gesprochen.

Die Arbeitsgruppe Hafen war in den letzten Wochen arbeitsam und legte dem Ortsbeirat zwei Anträge vor.  Vom Magistrat  will man wissen, ob die neu errichtete Steganlage im Bereich des Hans-Römer-Platzes für weitere Fahrgastschiffen vorgesehen ist und ob im Schiersteiner Hafenbecken weitere Steganlagen geplant sind beziehungsweise genehmigt werden können.

Der zweite Antrag fordert die Durchführung notwendiger Reparaturarbeiten am Lindenbach. Zum einen die Instandsetzung und Reinigung des Sandfangs vor der Bahnlinie, zum anderen der Einbau eines Rechens vor dem Einlauf des Lindenbachs in das Hafenbecken.

Dem Bericht der Arbeitsgruppe Verkehr war mit Freude zu entnehmen, dass die Bushaltestellen Rheingaustraße/Saarbrücker Allee (TEGUT),  Alte Schmelze (Dekra) und Zeilstraße neue Wartehäuschen bekommen.

Fritz-Brüderlein-Haus an der Saarstraße

Eine gute Nachricht für die Hafenschule hatte Ortvorsteher Egert auf seiner  Mitteilungsliste stehen: Die Schule beziehungsweise der Förderverein darf im Fritz-Brüderlein-Haus vier Klassenräume für die Betreuungsarbeit nutzen.  In diesem Zusammenhang soll nach Wunsch des Ortsvorstehers geprüft werden, ob auch der Volksbildungsstätte Schierstein vorübergehend zwei Räume überlassen werden können.

Wer sich für die neue Wohnanlage an der Kleinaustraße interessiert, der kann sich am 21. September, um 18:00 Uhr – eine Stunde vor Beginn der nächsten Ortsbeiratssitzung – die Planungen ansehen.

plusPunktSchierstein merkt an:

Kinder können ungehindert auf die Fahrbahn laufen!

Wie wichtig der Beschluss des Ortbeirates ist, am Spielplatz an der Söhnleinstraße  durch eine geeignete Maßnahme den direkten Weg auf die Fahrbahn zu unterbinden,  verdeutlicht das Foto.  Man kann wirklich heil froh sein, dass hier noch nichts passiert ist, kein Kind auf die Fahrbahn gerannt oder mit dem Roller oder Rädchen vor ein Auto gefahren ist! Eile ist geboten und ganz schnell wäre die „Sperre“ durch die Aufstellung eines schmucken Holzpflanzkübels geschaffen! Nicht zu verstehen hingegen ist der Beschluss, die Fahrbahnschweller in Schierstein-Nord auf  das „notwendigste Maß in Höhe und Steigungswinkel“ zurückzubauen!  Entsprechen die Schweller der rechtlichen Norm – und davon kann man ausgehen – sollte man die Finger davon lassen! Das Geld wird an anderer Stelle viel dringender gebraucht!

Schön und entspannend, der Spruch des Tages von Bernd Thielmann von den Freien Wählern. Die Gegebenheit, dass SPD, Bündnis 90 und er einen Antrag zum Thema Bebauungsplan Knochenmühle/Osthafen eingereicht hatten, kommentierte er mit einem Schmunzeln im Gesicht: „Drei Dolle – ein Gedanke!“

Hans Groth
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