Im Rahmen der Oktobersitzung des Schiersteiner Ortsbeirates konnten die Beiratsmitglieder Volker Birck und Walter Richters kurz über die dritte Zusammenkunft der Projektgruppe „Wasserqualität Schiersteiner Hafen“ berichten und ankündigen, dass man in Sachen Wasserqualität gemeinsam mit dem Umweltamt am Ball bleiben wird.
plusPunktSchierstein (pps) fragte beim städtischen Umweltamt nach, wo sich Ernst Kluge in der Abteilung Schutz und Bewirtschaftung der Gewässer unter anderem auch um die Wasserqualität im Schiersteiner Hafen kümmert und die Projektgruppe „Wasserqualität Schiersteiner Hafen“ leitet.
pps:
„Herr Kluge, Sie haben am 1. September dieses Jahres eine Bootsfahrt durch den Schiersteiner Hafen unternommen. Welche Erkenntnisse haben Sie gewonnen?“
Ernst Kluge:
„Das Ergebnis war überraschend, da uns Klagen über einen flächendeckenden Wasserpflanzen-Teppich einer Wasserpest-Species vorlagen. Die Fahrt mit dem Boot, das uns die Kollegen der Wiesbadener Berufsfeuerwehr dankenswerterweise einschließlich Kapitän zur Verfügung gestellt hatten, fand bei sehr schönem Spätsommer-Sonnenwetter und besten Lichtverhältnissen statt. Das Wasser im Hafenbecken war klarer, als wir es von früheren Gelegenheiten kannten. Bevor wir Exemplare der Wasserpest identifizieren konnten, hatten wir bereits mehrere andere Arten erkannt.“
pps:
„ Um welche Pflanzen handelt es sich?“
Ernst Kluge:
„Vielwurzelige Wasserlinse, Ähriges Tausendblatt, Großes Nixkraut, Gemeines Hornblatt, Fadenalgen, Gelbe Teichrose und Weiße Seerose. Ich muss ausdrücklich darauf hinweisen, dass unsere Erhebung nicht nach wissenschaftlichen Kriterien erfolgte. Bei einer systematischen Bestandsaufnahme durch eine Gewässerbiologin oder einen -biologen könnten durchaus weitere Arten identifiziert werden.“
pps:
„ Wo fanden Sie die Pflanzen im Hafenbecken?“
Ernst Kluge:
„Der Wasserpflanzen-Bewuchs beschränkte sich auf die ufernahe Flachwasserzone bis ca. 1,5 m Wassertiefe (z. B. um die Steganlagen im Westhafen) sechs Arten wurzelten im Hafensediment, zwei Wasserlinsen-Arten waren auf der Wasseroberfläche vertreten, daneben waren verschiedene Algenarten, insbesondere Fadenalgen (aber nicht die giftigen Blaualgen) zu erkennen.“
pps:
„Sind die von Ihnen „entdeckten“ Wasserpflanzen eine Besonderheit für unseren Hafen und geben Pflanzen auch Auskunft über die Wasserqualität?“
Ernst Kluge:
„Die vorgefundene Wasserpflanzen-Gesellschaft ist nach unserer Einschätzung typisch für ein nährstoffreiches, stehendes oder mit geringer Geschwindigkeit fließendes Gewässer. Unsere Beobachtungen deuten auf eine Verbesserung der Wasserqualität hin. Die weitere Entwicklung sollte beobachtet und dokumentiert werden.“