Kommunalpolitiker fordern Verringerung des Fluglärms

Seit der Inbetriebnahme der neuen Landebahn auf dem Flughafen Rhein-Main ist es über weiten Teilen der Region lauter geworden. Dabei wird nicht nur tiefer geflogen, es werden auch bedeutend größere Gebiete überflogen. Deshalb sind viele Menschen in der gesamten Rhein-Main-Region weitaus stärker von Fluglärm betroffen als vorher.

Oberbürgermeister Dr. Helmut Müller

Kommunalpolitiker der Region – Oberbürgermeister Dr. Helmut Müller (Foto),  Bürgermeister Arno Goßmann (Foto), Bürgermeister Thomas Horn, Kelkheim, Bürgermeisterin Eva Söllner, Liederbach, Bürgermeister Norbert Altenkamp, Bad Soden, Bürgermeister Wilhelm Speckhardt, Eschborn, Bürgermeister Paul Weimann, Oestrich-Winkel, Bürgermeister Günter F. Döring, Niedernhausen, und Bürgermeister Axel Petri, Hünstetten – haben in einer Pressekonferenz am Mittwoch, 1. Februar, im Wiesbadener Rathaus eine Verringerung des Fluglärms gefordert.

Bürgermeister Arno Gossmann

„Auch wenn inzwischen einige Verbesserungen diskutiert werden, wir fordern jetzt eine zeitnahe Prüfung der Verfahren und dann auch eine schnelle Umsetzung“, so die Kommunalpolitiker.

Dazu gehören beispielsweise die Einführung eines Gleit-Sinkflug-Verfahrens bei den Anflügen. Derzeit werden lange Strecken in gleicher Höhe geflogen; mit einer Umsetzung des Gleit-Sinkflug-Verfahrens könnte eine deutliche Entlastung erfolgen. Dabei würde keine Kommune zusätzlich belastet. Außerdem sollte die Anwendung eines segmentierten Anflugverfahrens geprüft werden, bei dem möglichst über gering besiedelte Gebiete geflogen wird.

„Auch das an anderer Stelle schon zur Entlastung eingesetzte ‚Point-Merge-Anflugverfahren’ ist zu prüfen“, betonen die Kommunalpolitiker.

Bei den Abflügen fordern die Kommunalpolitiker ebenfalls Verbesserungen: „Ein generell schnelleres Steigverfahren muss eingeführt werden, damit die Flugzeuge früher eine Flughöhen erreichen, die für die Bevölkerung nicht mehr belastend ist; und dabei gilt: Jeder Meter höher ist eine Entlastung.“ Es möge ökonomische Gründe, wie ein höherer Treibstoffverbrauch oder ähnliches, geben; diese müssten jedoch im Hinblick auf die Entlastung der vom Fluglärm betroffenen Menschen zurückstehen, so der einvernehmliche Standpunkt von Dr. Müller und seinen Kollegen.

„Es gab in der Region ein beispielhaftes Mediationsverfahren, und es gibt keinen vernünftigen Grund, warum das Ergebnis nicht von allen gemeinsam getragen und das Nachtflugverbot umgesetzt wird. Eine Ruhephase zwischen 23 und 5 Uhr ist keine unmögliche Forderung, sondern schafft den notwendigen Ausgleich für die vom Fluglärm betroffenen Menschen in der Region. Diesem Bedürfnis wurde ja in dem Mediationsverfahren auch Rechnung getragen“, so die Kommunalpolitiker.

Bei der Pressekonferenz hoben die Kommunalpolitiker auch die Bedeutung des Flughafens für die Region als Wirtschaftsfaktor, Arbeitgeber und Verkehrsdrehkreuz hervor: „Wir wissen um die Bedeutung des Flughafens, aber die Menschen in der Region müssen auch unter erträglichen Bedingungen, dazu gehört vor allem die Nachtruhe, leben können.“

Quelle: Offizieller Pressedienst der Landeshauptstadt Wiesbaden
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