Ortsbeirat will neue Hecke entlang des Dammwegs

Urban Egert (SPD) Ortsvorsteher

Fragt man Schiersteins Ortsvorsteher Urban Egert, ob er mit dem Verlauf und Ergebnis der gestrigen Ortsbeiratssitzung zufrieden ist, dann kommt von ihm ein klares Ja. Für ihn war der Haushalt 2012/2013 das wichtigste Thema des Abends. Dem Ortsbeirat lagen die Stellungnahmen der Fachämter zu den Anmeldungen des Ortsbeirates vor. Egert: „Wenn auch etliche Stellungnahmen recht dürftig ausfallen und für uns nicht schlüssig sind, wissen wir jetzt doch in etwa was wir vom Haushaltsplan für die Jahre 2012/2013 erwarten können. So hoffen wir, dass unsere Hauptwünsche, wie die Erweiterung der Hafenschule, die Umgestaltung des Hans-Römer-Platzes und die Sanierung der Erich-Kästner-Schule, „als Sieger“ aus den Haushaltsplanberatungen hervorgehen und im neuen Etat Einzug halten!“ Diesen Worten kann sich Wilhelm Vogel für die CDU-Fraktion anschließen: „Das Stadtparlament kennt unsere Wünsche und wir müssen abwarten, was realisiert werden kann und was nicht!“

Ein in Schierstein in den letzten Wochen heiß diskutiertes Thema ist die Zaunerneuerung um das Wasserwerkgelände. Der Ortsbeirat war von Anfang an nicht begeistert von der Heckenentfernung und der Aufstellung eines 1,60 Meter hohen Gitterzauns, zeigte aber Verständnis für die Sicherungsmaßnahme durch Hessenwasser. Kurz gesagt: Man war bereit die „heckenlose Zaun-Kröte“ zu schlucken. Jetzt sieht man es nicht mehr ganz so locker und fordert nicht nur eine Prüfung des Genehmigungsverfahrens, sondern auch die Wiederanpflanzung einer Hecke.

Die CDU-Fraktion ist weiterhin bereit, die Maßnahme zu akzeptieren. Sie hält die massive Kritik der Verbände für überzogen und sieht die Vogelwelt nicht in Gefahr! Jens Groth (SPD) merkte in der Sitzung an, dass es den Schiersteinern wohl am liebsten wäre, wenn der Zaun auf eine Höhe von 1,20 Meter verringert werden könnte! Groth: „Bleibt es bei der jetzigen Zaunhöhe und man pflanzt tatsächliche eine Hecke, dann wird man in ein paar Jahren vom Dammweg aus keinen Blick mehr ins Wasserwerkgelände werfen können!“

Den Mietern des Wohnhauses Neckarstraße 1 und 3 brennen derzeit andere Probleme unter den Nägeln als die Einzäunung und der Vogelschutz am Wasserwerkgelände. Sie haben noch einige grundlegende Fragen zu der bevorstehenden Grundsanierung ihres Wohnhauses. Die SPD griff das Thema gestern Abend auf und bekam für ihren Antrag die Zustimmung aller Ortsbeiratsmitglieder. Ortsvorsteher Urban Egert: „Mit dem Antrag wollen wir erreichen, dass zum einen der Ortsbeirat über das gesamte Bauprojekt an der Ecke Neckar-/Söhnleinstraße informiert wird und andererseits die Mieter der Grundsanierung ihrer Wohnungen gelassen entgegensehen und später wieder in ihre Wohnungen zurückziehen können!“

Der Antrag der CDU-Fraktion, im Naherholungsgebiet westlich der Freudenbergstraße mehrere Abfallbehälter aufzustellen, damit Frauchen und Herrchen die von ihrem Fiffi gefüllten Hundekotbeutel entsorgen können, wurde einstimmig verabschiedet. Man darf gespannt sein, ob die Stadt die gewünschten und sicherlich auch notwendigen Behälter aufstellt! Andere Stadtbezirke haben diesbezüglich sicherlich auch Bedarf!

Das vorgestellte Rheinuferentwicklungskonzept Mainz-Wiesbaden, das auch für den Schiersteiner Bereich viel Grün und Schönes vorsieht, ließ die Herzen aller Ortsbeiratsmitglieder höher springen.

Nicht ganz so freudestrahlend sieht der Ortsbeirat der Zukunft des ESWE-Brunnens entgegen. Keiner weiß so recht, wie es mit dem seit drei Jahren lahmgelegten Wasserspiel weitergehen wird. Am jetzigen Standort will man das gute Stück nicht mehr haben, weil es nicht in die Neugestaltung des Hans-Römer-Platzes passen soll und für die Umsetzung an einen anderen Standort müsste man mindestens 60.000 Euro investieren! Da ist guter Rat wirklich teuer. Realisten sehen der Verschrottung offenen Auges entgegen.

Walter Richters (B'90/Die Grünen)

In Sachen Beschilderungen hat der Schiersteiner Ortsbeirat mit Walter Richters (Bündnis 90/Die Grünen) den Experten schlechthin! Fehlende und fehlerhafte Schilder aller Art sind ihm ein Dorn im Auge.

Jetzt hat er ein Thema aufgegriffen, das den Ortsbeirat erstmals im September 1998 beschäftigt hat. Es geht um eine bessere Ausschilderung verschiedener Radwege in Schierstein.  In seinem Antrag fordert er gemeinsam mit dem Ortsbeirat das zuständige Dezernat auf, das „Radwegehinweisbeschilderungskonzept für Wiesbaden“ im Ortsbeirat vorzustellen und dabei speziell auf die Auswirkungen für Schierstein einzugehen!

Für die nächste Ortsbeiratssitzung hat der Chef der Grünen bereits einen  weiteren Antrag in Sachen Beschilderung eingereicht! Dann geht es um die ordnungsgemäße Beschilderung der Bernhard-Schwarz-Straße, die eigentlich Bernhard-Schwartz-Straße heißt.

Für „alte Schiersteiner“ nichts Neues, denn bereits in den 60er Jahren wurde das fehlende „t“ vom damaligen Gemeindepfarrer Lothar Adam schmerzlich vermisst. Von einer offiziellen Änderung wurde jedoch damals im Hinblick auf den großen Aufwand abgesehen! Der Ortsbeirat wäre gut beraten, wenn er jetzt ähnlich verfährt. Lasst neue Erklärungstäfelchen an den Straßenschildern anbringen, die auf den Schiersteiner Pfarrer Bernhard-Schwartz hinweisen, und alles ist im Lot.

Falsches Hinweisschild: Nach diesem von 1844 bis 1901 lebenden Geistlichen und Schriftsteller wurde die Bernhard-Schwarz-Straße nicht benannt.

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