Hafenbrücke: Mekka für Liebespaare und Liebesschlösser!

brückehafenDer von Thomas Mahler für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen eingebrachte Antrag in Sachen „Liebesschlösser“ zeichnete den Damen und Herren Ortsbeiräten und den annähernd 30 Bürgerinnen und Bürgern ein Lächeln ins Gesicht. Der Antragsteller kam geradezu ins Schwärmen, als er für die Zustimmung seines Antrages warb: „Unsere Hafenbrücke ist ein ganz besonderer Platz für Verliebte! Bei Tag, Sonnenuntergang und in der Nacht genießen sie dort das Ambiente. Und wenn sie ihre Liebe mit dem Anbringen sogenannter „Liebesschlösser“ dokumentieren wollen, scheitern sie, weil das Brückengeländer zu dick ist!“

An dem frühzeitigen Scheitern von Liebesbeziehungen wollte sich die Mehrheit des Ortsbeirates nicht schuldig machen und forderte deshalb gemeinsam mit dem Antragsteller Thomas Mahler für die Dyckerhoffbrücke ein zusätzliches schmales Metallband. Warum der Christdemokrat Volker Dietz gegen den Antrag stimmte, hatte ein Zuhörer gleich „ausgemacht“ und gab sein Wissen mit einem Zwischenruf kund: „Der ist verheiratet!“

Ganz egal, ob nun die Stadt eine Vorrichtung für „Liebesschlösser“ installiert oder nicht, „Mahlers Antrag“ sorgte für noch mehr Leichtigkeit im ohnehin allzeit entspannten Schiersteiner Ortsbeirat!

bauschon Zwei Mitarbeiter des Immobilienbüros „Porta Mondial“ waren in die Sitzung gekommen, um ihre Vorstellung zu präsentieren, wie man in der Schönaustraße (Skizze links) mit Doppelhaushälften und Reihenhäusern rund 100 neue Wohneinheiten in Schierstein schaffen kann.

Für die offene und frühe Unterrichtung zeigte sich der Ortsbeirat sehr dankbar, ob das Stadtteilgremium dem Projekt allerdings zustimmen wird, wenn die offizielle Vorlage des Magistrats auf dem Tisch des Hauses liegt, scheint mehr als fraglich! Dafür waren die ersten Meinungsäußerungen der Fraktionen zu kritisch!  Dem Ortsbeirat ist die Freifläche östlich der Schönaustraße wichtig und will diese so lange wie möglich behalten! Und außerdem, so war zu hören, hätte Schierstein mit den Wohnquartieren Gartenstadt, Storchenallee, Schneebergstraße und Kremberg sowie dem jetzt auf der Agenda  stehenden „Rheingau-Palais“ in Sachen neuer Wohnflächen seine Pflicht erfüllt.

Das Thema „Verkehr“ durfte natürlich nicht fehlen: Vor der Ampelanlage in der Freudenbergstraße/Söhnleinstraße sollen auf der Fahrbahn zusätzliche Richtungspfeile angebracht werden, damit sich die Fahrzeuge rechtzeitig zum Rechtsabbiegen in die Söhnleinstraße einordnen können. Dies ist derzeit nicht möglich weil auf der Westseite allzeit Autos parken.

bergiusDer Vorlage zum Ausbau des Knotenpunktes Friedrich-Bergius-Straße/ Äppelallee (Skizze rechts) stimmte der Ortsbeirat zu. Ortsvorsteher Urban Egert: „Gegen die Maßnahme kann man nichts haben, denn es ist ein guter Versuch, die prekäre Verkehrssituation ein wenig zu verbessern!“ Auch Mario Bohrmann, Sprecher des Aktionsbündnisses Biebricher gegen Verkehr XXL, steht der Planung positiv gegenüber. Er hat jedoch hinsichtlich einer zeitnahen Realisierung Bedenken, weil der Stadt bislang die notwendigen Bodenflächen nicht zur Verfügung stehen.

Die Frage, ob in der Schönaustraße zwischen der Wilhelm-Busch- und Hermann-Löns-Straße sowie an der Einmündung in die Stielstraße Fußgängerquerungshilfen geschaffen werden müssen, gab es kein Votum des Ortsbeirates. Hier muss zunächst einmal mehr die Arbeitsgruppe „Verkehr“ aktiv werden und sich vor Ort umschauen!

Die SPD-Fraktion würde es sehr gerne sehen, wenn im Rahmen des Ironmans 70.3 die Schwimmer ihre Bahnen wieder im Schiersteiner Hafen ziehen würden. Bekanntlich geriet die Wasserqualität des Hafens nach dem Ironman im Jahre 2010 unter Beschuss und die „Eisenmänner“ verlagerten fortan ihre Aktivitäten in den Raunheimer Waldsee. Jetzt will der Ortsbeirat zeitnah vom Magistrat eine verbindliche Aussage über die Wasserqualität im Schiersteiner Hafen haben, um eine endgültige Aussage im Hinblick auf Sportveranstaltungen im Hafen machen zu können.

knochDie Frage, wie das rund 20.000 qm große Gelände der ehemaligen „Knochenmühle“ im Bereich Rheingaustraße/ Hafenweg (Foto rechts) zukünftig genutzt wird, ist weiterhin offen. Fakt ist, dass sich die Stadt mit einer Satzung das Vorkaufsrecht für dieses Areal und für das Nachbargrundstück (Raiffeisen-Silo) sichern will. Für diese Satzung gab es vonseiten des Ortsbeirats grünes Licht!

Wenn auch zögerlich, aber am Ende des Meinungsaustausches stand dann doch ein klares „Nein“ zu dem von Ortsbeiratsmitglied Volker Dietz vorgetragen Ansinnen, den Kerbeplatz für ein größeres Wohnmobiltreffen zur Verfügung zu stellen. Ein „Ja“ wäre der Sache auch nicht dienlich gewesen, bemüht sich der Ortsbeirat doch seit vielen Jahren, den Kerbeplatz von zusätzlichen Festivitäten frei zu halten.

Zum Abschluss des Abends öffnete der Ortsbeirat wieder seine Finanzschatulle. Für dringende Baumsanierungsarbeiten bekommen die Kleintierzüchter an der Saarbrücker Allee 2.000 Euro und das Tiefbauamt 1.500,00 Euro für den Ankauf und Aufstellung von zwei zusätzlichen Abfallbehälter im Osthafen.

Abschließend noch der Hinweis des Ortsvorstehers auf den ersten Spatenstich für den Neubau der Schiersteiner Rheinbrücke am 11. September um 15:30 Uhr unter der Brücke in der Rheingaustraße. Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer will höchst persönlich zum Spaten greifen und beim „Gespräch danach“ voraussichtlich auch einige Fragen zum mangelhaften Lärmschutz beantworten müssen.

OBR

Immobilienmakler Ernst Lohmeyer (Porta Mondial) stellt sein Projekt „Schönaustraße“ vor.

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