Dass man zu Beginn der Ortsbeiratssitzung am Mittwochabend noch einmal dem am 27. Oktober verstorben Dieter Horschler gedachte, war für den Ortsbeirat und für Bürgerinnen und Bürger keine Pflichtübung, sondern Herzenssache. Dies wurde aus den Worten von Ortsvorsteher Urban Egert und von Werner Schäfer, der als Schiersteiner Bürger die Arbeit des Stadtteilgremiums seit vielen Jahrzehnten aufmerksam begleitet, mehr als deutlich.
Da die fünfzehn zur Sitzung gekommenen Bürgerinnen und Bürger kein Anliegen vorzutragen hatten, konnte der Ortsbeirat sofort in die Tagesordnung einsteigen und in Sachen Bebauungsplan „Grorother Bachtal“ einen weiteren wichtigen Schritt einleiten. Der in 22 Jahren erarbeitete Bebauungsplan liegt jetzt in seiner Endfassung vor und muss nun als Satzung beschlossen werden. Dies tat der Ortsbeirat mit einem einstimmigen Votum. Wenn die Ausschüsse der Stadtverordnetenversammlung und das Stadtparlament selbst am 18. Dezember dem Satzungsbeschluss zustimmen, dann wird der Plan im Frühjahr rechtskräftig. Und dann haben die Grundstückseigentümer endlich Rechtssicherheit und wissen, in welcher Form sie ihre Grundstücke rechtlich nutzen können und wie groß das geplante Gartenhäuschen sein darf.
Bei den nächsten Beratungspunkten ging es dem Ortsbeirat einmal mehr um störende Faktoren im ansonsten schönen Schiersteiner Ortsbild. Dieses Mal waren die verdreckte Böschung an der Autobahnbrücke in der Schönaustraße sowie die „Landschaft“ rund um den Bahnhof im Fokus der berechtigten Kritik.
Nicht verstehen kann der Ortsbeirat, dass nach Aussage der Stadt das Bachbett des Lindenbachs zwischen Bahnlinie und Mündung ins Hafenbecken in bester Ordnung sein soll. Die fehlenden Steine in der Mauerung des Bachbettes sprechen eine andere Sprache. Und deshalb fordert der Ortsbeirat die schadhaften Stellen zu sanieren, damit sich bei Hochwasser kein Treibgut in der schadhaften Mauerung verfangen kann.
Anlass zur Besorgnis, die Beobachtung des stellvertretenen Vorsitzenden des Ortsbeirates Walter Richters am 20.10.2014 im Schiersteiner Bahnhof. Ein aus Biebrich kommender Zug der Rheingaulinie fuhr nicht – wie üblich – auf dem nördlichen Gleis im Bahnhof ein, sondern auf dem Gleis vor dem Bahnhofsgebäude. Die Folge: Etwa zehn Personen, darunter ältere Menschen mit Koffer und Taschen kletterten über die Gleise und Schotter, um ihren Zug in Richtung Rheingau zu erreichen. Dass sich eine solche Situation niemals mehr wiederholen darf, darin waren sich alle Ortsbeiratsmitglieder einig.
Nach der Umsiedlung des Angelsportvereins auf die Bismarcksaue stellt sich nicht nur für den Ortsbeirat, sondern auch für viele Schiersteiner Bürgerinnen und Bürger die Frage, wie es nun im Osthafen weitergeht. Grund für das Stadtteilgremium erneut beim Magistrat nachzuhaken und um Abgabe eines Sachstandberichtes in der nächsten Ortsbeiratssitzung zu bitten.
Nach den Berichten aus den verschiedenen Arbeitsgruppen des Ortsbeirates wartete Peter Kaufmann mit den neuesten Überlegungen zur Gestaltung des Verkehrskreisels in der Söhnleinstraße auf! Und dies nicht als Stadtplaner des Stadtplanungsamtes der Stadt Wiesbaden, sondern als engagierter Schiersteiner Bürger!
Die Vorstellung seiner Ausarbeitung ließ die Augen der Ortsbeiratsmitglieder funkeln. Und ohne Prophet zu sein: Würde aktuell hinter der Finanzierung nicht noch ein dickes Fragezeichen stehen, so hätte der Ortsbeirat am Mittwochabend sofort „grünes Licht“ für die von Peter Kaufmann vorgestellte Gestaltung des Kreisels gegeben.
In der Tat, die drei 8, 7,50 und 5 Meter großen Segel aus 8 Millimeter wetterfesten Cortenstahl würden am Eingangstor Schiersteins eine tolle „Landmarke“ setzen, wie es Peter Kaufmann formulierte. Ein Kunstwerk mit der Botschaft auf die Lage von Schierstein „am und auf dem Wasser“!
Zur Finanzierung: Für die Anfertigung der Segel werden rund 35.000 Euro, für das Fundament und die Beleuchtung zusätzlich 5.000 Euro benötigt. Beträge, die der Ortsbeirat aus seinen bescheidenen Verfügungsmitteln nicht locker machen kann.
Denkbar jedoch, dass einigen Schiersteiner Firmen und Unternehmensgruppen an einem schönen Ortsentree gelegen ist und sich als Sponsor am Projekt beteiligen!
Weihnachten steht vor der Tür – da sind Wünsche erlaubt!
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