Wie jedes Jahr am dritten Wochenende im September, so wird sich auch in diesem Jahr vom 16.-19. September in Schierstein das Kerbe-Karussell drehen.
Der Hans-Römer-Platz wird wieder zum Treffpunkt für alle, die in gemütlicher Runde ein paar frohe Stunden genießen wollen. Es ist eine kleine, aber feine Kerb, die nicht nur die alten „Scheerstaaner“ anlockt, sondern auch viele Freunde gefunden hat, die zu unserer Kerb „Kirchweih“ sagen!
Apropos Kirchweih: Wolf Heino Struck hat anlässlich der 200-Jahrfeier unserer Evangelischen Kirche das Büchlein „Die Geschichte der Kirche und Pfarrei zu Schierstein“ verfasst. Und wenn man dieses Büchlein liest, erfährt man, was sich vor 257 Jahren am 15. September in Schierstein ereignet hat und warum wir immer am dritten Wochenende im Jahr unsere Kerb feiern!
„Nun endlich konnte am 15. September 1754 die feierliche Einweihung der Kirche im Namen des dreieinigen Gottes durch den Kircheninspektor Droosten von Wiesbaden erfolgen. Morgens um 9 Uhr versammelten sich auf das erste Glockenzeichen hin die Schulkinder in der Schule und um 10 Uhr beim zweiten Glockenschlag alle Gemeindemitglieder vor dem Pfarrhaus und dem Pfarrhof.
In vier Chören schritt man zur Kirche: erst der Schulmeister Andreas Cramer mit den Kindern, dann die erwachsenen Haussöhne und Haustöchter mit Sträußen und Bändern, getrennt nach dem Geschlecht ein Brautpaar führend, als dritte Gruppe der Pfarrer und Diakon, der Inspektor, die Pfarrer von Erbenheim, Kloppenheim, Dotzheim und Wiesbaden, der Schulrektor von Wiesbaden, der aus Schierstein gebürtige Rektor Stritter vom Gymnasium in Idstein und dessen Prorektor Stiehl sowie die Kirchensenioren mit den Kirchenschlüsseln, dem Opfersäcklein, den Altar- und Tauftüchern. Die vierte Gruppe stellten die Beamten, der Schultheiß, die Schöffen und die Mitglieder der Gemeinde, nach dem Alter geordnet.
Nach der Einweihungszeremonie wurde Gottesdienst gehalten, an den sich die Trauung des Brautpaares und das Abendmahl anschloß. Unter die Schulkinder wurden zum Andenken Wecken ausgeteilt. Hierauf bewirtete man im Pfarrhaus die Geistlichen und Beamten mit einer Mahlzeit, für die 32 Gulden 20 Albus in Ausgabe kamen, für solchen Anlaß zweifellos kein zu hoher Betrag. Die Konsistorialverfügung vom 29. August, welche die Feierlichkeit genehmigte, hatte „bei den bekannten verschuldeten Umständen der Gemeinde“ auch ausdrücklich alle überflüssigen Kosten verboten.“
Erinnern wir uns der Einweihung unserer Kirche vor 257 Jahren und feiern eine fröhliche Kerb 2011.
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