Ortsbeirat musste vor der Sommerpause noch mal ran!

Um die Einrichtung eines Fahrradschutzstreifens in der Rheingaustraße von Schierstein nach Biebrich wurde am Mittwochabend im Schiersteiner Rathaus lange diskutiert. Die Vertreter von Bündnis90/Die Grünen kämpften für die Einrichtung des „Schutzstreifens“ auf der Südseite der Rheingaustraße zwischen der Schiersteiner Storchenallee und der Biebricher Straße „Am Parkfeld“. Die anderen Fraktionen lehnten diesen ab, weil ihrer Meinung nach der Fahrradschutzstreifen den radelnden Verkehrsteilnehmern überhaupt keinen Schutz bieten könne. Die Fahrbahn sei zu schmal und an allen Wochentagen würden sehr viele Großfahrzeuge auf der Südseite der Rheingaustraße stehen, um die dort ansässigen Gewerbebetriebe zu beliefern.

Nun darf man gespannt sein, wie die Verkehrsdezernentin Sigrid Möricke auf die ablehnende Haltung des Biebricher und Schiersteiner Ortsbeirates reagiert. Letztendlich haben beide Stadtteilvertretungen nicht nur „Nein“ zu der Vorlage aus dem Verkehrsdezernat gesagt, sondern auch den Vorschlag unterbreitet, einen offiziellen Radweg von Schierstein nach Biebrich über die parallel zur Rheingaustraße verlaufende Uferstraße zu führen!

Für ein sauberes und schöneres Ortsbild ist dem Ortsbeirat nichts zu teuer! So stellt das Gremium aus seinen Verfügungsmitteln 8.000,- Euro für eine „kleine Umgestaltung“ des Promenadenweges im Osthafen zur Verfügung. Mit dieser stattlichen Summe und weiteren 14.000,- Euro aus dem städtischen Haushalt sollen die Ruhebänke auf einen gepflasterten Untergrund gesetzt und die zwischen Fuß- und Radweg liegenden stets verdreckten „Wildwuchsflächen“ mit Kieselsteinen befüllt werden.

Gelegentlich sollen Kinder vom Hof des Fritz-Brüderlein-Hauses Steine und Asphaltbrocken über die Mauer Richtung Gartenstadt geworfen haben. So die beim Ortsbeirat eingegangene Beschwerde. Jetzt soll – so der Wunsch des Ortsbeirates – die Aufsicht der Kinder verbessert und die Asphaltdecke des Schulhofes so geflickt werden, dass den Kindern das „Wurfmaterial“ ausgeht.

Das letzte Hochwasser noch in guter Erinnerung, veranlasste den Ortsbeirat, den Magistrat um eine Verbesserung des vorhandenen Hochwasserschutzes am Hafen zu bitten. Wobei der Ortsbeirat an weitere mobile Spundwände oder geeignete kostengünstigere Alternativen, wie zum Beispiel die Bereitstellung von Schläuchen aus armiertem Kunststoff von der Bernhard-Schwarz-Straße bis zur Wasserrolle, denkt.

In Sachen „letztes Hochwasser“ wusste ein Anwohner des Lindenviertels zu berichten, dass das Lindenviertel fast abgesoffen wäre, weil die vor Jahren angeschafften Pumpen nicht zur Verfügung standen! Dass der Ortsbeirat dieser Sache nachgehen wird, versteht sich von selbst!

Der Antrag der CDU-Fraktion auf Bereitstellung eines kosten- und kabellosen Netzwerkes im Bereich des Schiersteiner Hafens, wurde zurückgestellt. Die Christdemokraten wollen abwarten, wie die Diskussion im Stadtparlament verläuft und welche Gegenleistungen für einen kostenlosen Internetzugang am Hafen erbracht werden müssen.

SchulhofNicht alle Ortsbeiratsmitglieder sind darüber glücklich, dass der Schulhof der Hafenschule seit geraumer Zeit nachmittags nicht mehr als Spielfläche zur Verfügung steht. Zwar weist das Schild am Schulhof noch auf diese Möglichkeit hin, aber ab 15:00 Uhr sind die „Schotten dicht“. Die Schulleitung der Hafenschule begründet die nicht gerade kinderfreundliche Maßnahme mit „Vandalismus“!

Jetzt hat der Ortsbeirat bis zum 4. September Sitzungspause; was jedoch das Auftauchen von Problemen nicht ausschließt!

Kommentar:

Ob der Schulhof der Hafenschule auf Dauer nachmittags geschlossen bleibt, darf in Frage gestellt werden! Waren es vor Jahren vorrangig die Ortsbeiräte in unserer Stadt, die sich für zusätzliche, sichere Spielflächen eingesetzt und die Schulhoftore geöffnet haben!

Wer in den letzten Jahren nachmittags einen Blick in den Schulhof der Hafenschule warf, konnte sich immer an unbeschwert spielenden Kindern erfreuen, die mit Vandalismus nichts am Hut hatten!

Und wenn dann doch mal „etwas passiert“, dann kann man die Begegnungsstätte nicht gleich und ohne Rücksprache mit dem Ortsbeirat schließen. Kein städtischer Sportplatz wird geschlossen, weil einmal mehr ein Tornetz mutwillig zerstört wurde, keine Hafenpromenade wird gesperrt, weil ein Papierkorb aus der Verankerung gerissen wurde und auch der Schulhof des Fritz-Brüderlein-Hauses wird nicht für die Nachmittagsbetreuung der Hafenschüler gesperrt, weil Schüler einen Stein über die Schulhofmauer geworfen haben sollen!

Hans Groth

 

 

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