Zu Beginn der sogenannten Weihnachtssitzung des Schiersteiner Ortsbeirats konnte Herbert Just, der stellvertretende Vorsitzende des Verwaltungsrates der katholischen Kirchengemeinde St. Peter und Paul, Entwarnung in Sachen Kindertagesstätte St. Gabriel geben! Er berichtete über gute Gespräche mit der Stadt, die zum Ergebnis führten, dass die Kita während der Bauphase im Bereich der Joseph-von-Eichendorff-Schule Quartier beziehen kann! Ein Vater eines Kindergartenkindes und Mitglied des Elternbeirates der Einrichtung sprach sich gegen den Standort aus, weil es zahlreichen Eltern nicht möglich sei, ihre Kinder zu dem relativ weit entfernten Standort in der Otto-Reutter-Straße zu bringen.
Der Ortsbeirat nahm von den Bedenken Kenntnis, wies jedoch klar und deutlich darauf hin, dass die Entscheidung hinsichtlich des Ausweichquartiers ausschließlich im Zuständigkeitsbereich des Trägers der Einrichtung liegt!
Ortsvorsteher Urban Egert:“Wir sind in der Standortfrage keine Schiedsrichter! Wir werden bei der Bauverwaltung ein gutes Wort für eine rasche Bearbeitung des Bauantrages einlegen, mehr geht nicht!“ Und für diese Zusage bedankte sich Herbert Just dann auch ganz herzlich, ebenso für den vom Sozialdezernat zusätzlich gewährten Baukostenzuschuss in Höhe von 300.000 Euro. Ein Betrag, der für die Einrichtung des Ausweichquartiers notwendig wird.
Im Zuständigkeitsbereich des Ortsbeirates hingegen liegt die Auswahl der Bürgerinnen und Bürger, die vom Stadtteilgremium in der Weihnachtssitzung mit dem „Schiersteiner Gerichtssiegel“ geehrt werden.
Die Auswahl fiel auf Karin Rau, die bis zum Sommer dieses Jahres als Rektorin die Joseph-von-Eichendorff-Schule nicht nur 20 Jahre engagiert geleitet, sondern – wie es Walter Richters in seiner Laudatio zum Ausdruck brachte – der Schule „ein Gesicht gegeben hat“!
Das zweite Gerichtssiegel ging an Rainer Hagner, der seit 13 Jahren dem Schiersteiner Ortsgericht vorsteht und in zahlreichen Schiersteiner Vereinen der Mann für alle Fälle ist . Er führte 25 Jahre den Gesangverein Sängerlust und zwölf Jahre den Kleintierzuchtverein, dessen Ehrenvorsitzender er heute ist.
Nach den Ehrungen packten die Ortsbeiratsmitglieder die Arbeitspapiere aus! Das erste Papier war eine vom Magistrat vorgelegte Sitzungsvorlage, mit der die Geltungsdauer der bestehenden Veränderungssperre im Bereich des Bebauungsplanentwurfs “Osthafen – westlich des Hafenweges” sichergestellt wird. Es bedurfte keiner Aussprache. Die Ortsbeiratsmitglieder stimmten der Verlängerung der bestehenden Veränderungssperre zu. Schlussendlich sollen keine Fakten geschaffen werden, die einer späteren von Stadt und Ortsbeirat gewollten Nutzung im Wege stehen könnten!
Ebenfalls ein einstimmiges Votum des Stadtteilgremiums für den an die Friedhofsverwaltung gerichteten Antrag, doch bitte selbstständig für die Standfestigkeit der Grabsteine auf den beiden jüdischen Friedhöfen in Schierstein zu sorgen.
Der Neubau der Schiersteiner Rheinbrücke wird den beiden betroffenen Ortsbeiräten Biebrich und Schierstein gewiss noch einiges Kopfzerbrechen bereiten. Ein Problem dürfte sich gelöst haben! Walter Richters hat in der Rheingaustraße einen Zugang zu den Biebricher Rheinwiesen entdeckt. Ein „Schlupfloch“, das nach den Vorstellungen des stellvertretenden Vorsitzenden des Schiersteiner Ortsbeirates mit wenig Aufwand dauerhaft zur „Baustellenumgehung“ für Fußgänger und Radfahrer hergerichtet werden könnte.
Auf keinen gemeinsamen Nenner kamen die Ortsbeiratsmitglieder in Sachen Aufstellung von Fitnessgeräten für Senioren. Nach den Vorstellungen der CDU-Fraktion sollen entlang von Spazierwegen und auf verschiedenen Plätzen in Schierstein einfache Fitnessgeräte aufgestellt werden, an denen sich selbst „ältere Senioren“ betätigen und ihre Fitness testen können.
Mit diesem Ansinnen konnte sich weder die SPD-Fraktion, noch Doris Leitz, Mitglied des Seniorenbeirates, anfreunden. Beide verwiesen auf den sehr schönen, fachkundig angelegten Generationenpark der GENO 50 im Wohnpark Zehntenhof, der aktuell nicht ausgelastet ist und noch einige fitnesswillige Schiersteiner aufnehmen kann.
Nachdem der Stadtverordnete Dieter Horschler auf den vor wenigen Tagen erstmals in Wiesbaden berufenen „Seniorenbeauftragter für Sport“ aufmerksam gemacht hatte und berichten konnte, dass im nächsten Haushaltsplan 20.000 Euro für „Aktivitäten im Bereich des Seniorensports“ zur Verfügung stehen werden, zog die CDU-Fraktion ihren Antrag zurück und kündigte für die nächste Sitzung einen modifizierten Antrag an!
Bleibt abschließend noch über zwei Danksagungen zu berichten:
Bereits in der Bürgerfragestunde ließ Ortsbeiratsstammgast Werner Schäfer traditionell das „Jahr im Ortsbeirat“ Revue passieren und fügte seinem positiv ausgefallen Rückblick seinen Dank für die gute Arbeit des Ortsbeirates und der Ortsverwaltung an.
Am Ende der Sitzung war es dann der Ortsvorsteher, der sich bei seinen Kolleginnen und Kollegen Ortsbeiratsmitglieder für die allzeit vertrauensvolle und gute Zusammenarbeit bedankte und dem Leiter der Ortsverwaltung Joachim Schmelzer und seiner Kollegin Sabine Röhrich-Gauer exzellente Arbeit bescheinigte!
Selbstverständlich bedankte sich der Ortsvorsteher auch bei allen Bürgerinnen und Bürgern, die in den zurückliegenden zwölf Monaten auf unterschiedlichste Weise ihren Beitrag für das Gemeinwohl geleistet haben.
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